lux et labora
Mit Licht arbeiten heißt, Arbeiten mit einem Medium,
dessen Natur der menschliche Geist noch nicht zu fassen weiß.
- wie wunderbar -
...ein Medium, das unsichtbar ist und sichtbar macht,
das sein Komplementär, den Schatten, erzeugt,
ohne den uns die belichtete Welt keine Orientierung gäbe.
Ein wirkmächtiges Medium, dessen Einfluss auf uns
weit über das retinal Wahrnehmbare hinausreicht.
Licht anwenden heißt, mit einem natürlichen Medium zu arbeiten,
das in elementarster Weise lebensnotwendig ist. Licht gehört in die
Kategorie der primären, also unverzichtbaren Lebensbedürfnisse.
Unser körperliches wie geistiges Wohlbefinden wird evident von dessen Quantität,
Qualität und auch von dessen Erscheinungsform beeinflusst.
Mit Licht bauen heißt, eine nichtstoffliche Architektur zu bauen,
die mit der stofflichen in fundamentaler Art und Weise verschränkt ist.
Lichtarchitektur erscheint uns in der gebauten Architektur und vice versa,
keine von beiden erscheint uns allein.
Mit Licht gestalten heißt, aus optischen visuelle Informationen zu machen.
Licht ist ein omnipotentes dramaturgisches Werkzeug der Narration und Illustration,
der visuellen Inszenierung oder der Inszenierung seiner selbst.
Das Licht inszeniert uns unsere Welt,
wir inszenieren unsere Welt mit Licht.
